Erster Streckencheck Downhill Hochkönigman Skyrace

Der Frühling steht vor der Tür.

Das Hochkönigman Skyrace: Die Königsdisziplin für jede:n Trailläufer:in. Eine Kombination aus Kondition, technischen, ausgesetzen Trails und flowigen Downhills im letzten Teil. Nicht ohne Grund lockt dieses Rennen jedes Jahr die Elite der Skyrunning World Series nach Maria Alm.

Nun sind weder ich noch meine bessere Hälfte Teil dieser Elite. Wir sind einfach bergnarrisch und gerne besonders schnell unterwegs. Deswegen haben wir uns für den Speed Trail beim diesjährigen Hochkönigman angemeldet. Bei diesem Rennen lassen wir euch auch hier daran Teil haben.

Noch ist aktuell Skibetrieb und Wintersaison in der Region Hochkönig, aber spätestens jetzt beginnt die Zeit sich für die Trailsaison vorzubereiten. Das ewige Gestrampel im Fitnessstudio ist zwar nett um bei Konditon zu bleiben, aber nicht dasselbe wie Outdoor und vor allem bei einem gescheiten Uphill unterwegs zu sein.

Es ist Sonntag, 20. März 2023. Der Vormittag lockt wohl noch mit stabilem Wetter und etwas Sonnenschein als bald am Nachmittag der Regen Einzug hält. Immer mehr Trails werden jetzt schneefrei, aber heute zieht es uns gen Buchauer Scharte - der gewaltige Downhill vom legendären Skyrace! Als Ziel haben wir uns die Freithofalm gesetzt, da wahrscheinlich hier die Grenze von gut und böse in Sachen Schneeauflage ist.

Unsere heutige Laufstrecke startet bei Rohrmoos in Maria Alm im Krallerwinkl auf dem Parkplatz. Dieser ist kostenfrei und ohne Zeitbegrenzung. Ab hier findet man auch schon die Beschilderung für die Buchauer Scharte im steinernen Meer. Zuerst auf breitem Forstweg mit wenig Steigung geht es flowig dahin. Im Uphill folgen wir heute der Forststraße, weil wir den Wasserfall sehen wollen. Gerade um sanft in den Flow zu kommen ist diese Route gerade richtig für uns zwei. Nicht lange und schon lassen wir uns vom Wasserfall beeindrucken.

Direkt nach dem Wasserfall die böse Überraschung. Das war eindeutig keine gute Idee hier entlang zu gehen. Ein Hangrutsch hat den Schnee absacken lassen und es ist mega ungut zum gehen. Lasst es! Uns wird klar, wir hätten über die Kasereggkapelle aufsteigen sollen. Diese nehmen wir uns dann für den Downhill vor. Ab hier haben wir auch schon viel früher als erwartet Schneeauflage. Meine bessere Hälte hat schon Spikes an seinen Traillaufschuhen, ich ziehe mir jetzt meine Grödel auf. Gerade die mit den kleinen Zacken, die speziell für Trailläufe im Frühjahr perfekt sind. Der Schnee trägt ausgesprochen gut und als wir auf die Weggabelung mit der Kasereggkapelle treffen bauen sich schon Schönfeldspitze und Co. vor uns auf.
Wer braucht da die Dolomiten, wenn man das steinerne Meer vor sich hat?!

Irgendwie fühlt es sich durch die Schneeauflage weniger steil an als im Sommer.
Klar ist definitv jetzt das Endziel: Die nicht mehr bewirtschaftete Freithofalm. Das Ziel nun vor Augen dient uns nun als Motivator. Die Sonne heizt uns immer mehr auf und trotzdem kein versinken. Ich trage meine Hoka Speed Goat (unbezahlte Werbung - selbst gekauft) und merke, dass diese die optimale Wahl sind für die heutige Strecke.
Knapp 45 Minuten im gemütlich, steigen Uphill Flow hat es uns gebraucht um die Freithofalm zu erreichen.
Ein leichter Wind weht und die ersten Wolken ziehen sich schon über uns Richtung Buchauer Scharte zusammen. Wir können ein paar wenige Skitourengeher kurz vor Ende der Scharte erkennen.

Eine Rast gibt es für uns nicht. Hier war sogar eher der Weg das Ziel.
Kurz lassen wir die Eindrücke auf uns wirken und genießen die Aussicht auf die gegenüber liegenden Grasberge sowie das Aberg-Skigebiet.

Nun ist der Schnee schon etwas aufgeweichter und der Downhill wird ein bisschen zum Rutschhill. So müssen wir uns eingestehen, dass das eindeutig mehr Spaß macht als die schottrige Forststraße im Sommer.
Kaum an der Weggabelung zur Kasereggkappelle angekommen, endet die Schneeauflage. Weg mit den Grödel und wieder direkt verbunden mit dem Trail. Eindeutig Spaß vorprogrammiert. Schmal schlängelt sich der Trail bergab zur Kasereggkappelle.

Ihr müsst unbedingt mal in die Kasereggkappelle hineinschauen wenn ihr vor Ort seid.
So etwas in der Form habe ich bisher noch nie gesehen. Die ganzen Wände sind gespickt mit den Paterzetteln der verstorbenen Maria Almer. Dieser Ort lässt einen andächtig werden und dankbar für seine eigene Gesundheit und die Fähigkeit durch diese Schönheit laufen zu dürfen.

Wenige Minuten sind es dann noch bis zum Ausgangspunkt.
Weil das Wetter aber doch noch so gut aushält, entscheiden wir uns noch für einen Abstecher zum Gasthof Kronreith. Kuchen is calling! Und um die Frühlingsgefühle noch anzuheizen natürlich noch Aperol dazu. Unser Blick schweift dabei zum steinernen Meer und wir können es kaum erwarten bis die Strecke des Hochkönigman Skyrace endlich schneefrei ist und wir über die Trails tänzeln können. Bis dahin bleiben wir noch geduldig. Ich werde euch berichten sobald der Startschuss gen steineres Meer fällt.

© Ann-Kathrin Helbig